Als Profifußballer hat er Durchhaltevermögen und Führungsstärke gelernt, im Studium technologische, wirtschaftliche und organisatorische Kompetenzen. Das alles verbindet sich bei Vladimir Nedić, Absolvent von Holztechnologie & Holzbau, in seinem jetzigen Job als Werksleiter in der Holzwerkstoffindustrie.
Das Berufsleben von Vladimir Nedić lässt sich in zwei Phasen teilen: Einerseits eine Karriere im Profifußball, andererseits ein ebenso beachtlicher Aufstieg in der Holzwirtschaft. Bei Red Bull Salzburg, Austria Salzburg und dem SV Grödig lernte er zu verstehen, was Erfolg und Misserfolg auf dem Platz und außerhalb bewirken können und wie Gruppen funktionieren. Erfahrungen, die ihm auch im Studium am Campus Kuchl dienlich waren und die er heute im Arbeitsleben braucht.
„Ich bin über den Tag der offenen Tür auf den Studiengang aufmerksam geworden und hatte damals das Gefühl eine gewisse Grundordnung, Struktur und Kompetenz in Kuchl vorzufinden, welche ich so in dieser Form bei anderen Bildungsinstitutionen nicht erkannt habe“, sagt er heute rückblickend. „Auch die Arbeit in Projekten, in denen man teilweise auf sich selbst angewiesen ist oder in Gruppen zum gewünschten Erfolg aber auch Misserfolg kommt, hat mich interessiert. Dass mich das Studium mit der Zeit so faszinieren würde, war aber nicht zu erahnen.“
Direkte Verknüpfung von Theorie und Praxis
Das Beste am Studieren war für den wissenshungrigen Salzburger die Arbeit im Labor, bei der Erlerntes umgehend in die Praxis umgesetzt werden sollte. Zum Beispiel wenn es darum ging, bestimmte Produkteigenschaften bei Holzwerkstoffen zu erzielen. „Hier konnten wir die Auswirkungen unserer neuen Kompetenzen direkt erfahren. Natürlich gingen Versuche auch schief, aber das gehört zum Leben und fördert die persönliche Entwicklung.“ Auch seine Abschlussarbeit drehte sich um neuartige Werkstoffe: Vladimir entwickelte und testete Furniersperrholzplatten, die mit Naturfasern verstärkt wurden, um diese später als Sitzschalen bei Elektrofahrzeugen einzusetzen. Sprich, innovative Verbundwerkstoffe aus Naturmaterialien, die aus technischer sowie wirtschaftlicher Sicht eine große Zukunft haben.
Auch den konstanten Austausch mit der Praxis bewertet er im Nachhinein als sehr positiv. Im Besonderen die Gastvorträge von Personen aus der Wirtschaft, die ihm zeigten, in welch vielfältigen Richtungen sich die Karrierewege entwickeln können. Dazu kommen zahlreiche Praxiserfahrungen in verschiedenen Bereichen der Holzbranche, die er im Laufe des Studiums in Österreich, Tschechien und Dänemark sammeln konnte, wie beispielsweise Einblicke in die Furnierherstellung, die Holzwerkstoffproduktion, die Sägewerksindustrie und den Vertrieb von Schnittholzprodukten.
Nach dem Studium steil nach oben
Für ihn ging es nach dem Masterabschluss rasant weiter: Bei Sonae Arauco (ehemals Glunz AG), einem Hersteller von Holzwerkstoffen, startete er als Technologe in der Spanplattenherstellung, stieg aber schnell zur Produktionsleitung auf. Wiederum nur kurze Zeit später nahm er ein Angebot von Swiss Krono an, ebenfalls ein global agierender Holzwerkstoffhersteller. Nun ist Vladimir am brandenburgischen Standort in Heiligengrabe als Werksleiter tätig, kümmert sich um die Produktion und trägt Verantwortung für das Personal.
Trotz der Arbeit ist sein Ausbildungsweg damit noch nicht zu Ende: An der tschechischen Mendel-Universität in Brünn schreibt er zurzeit an seiner Doktorarbeit. Das Thema der intelligenten Nutzung von Holz liegt ihm am Herzen und fasziniert ihn immer noch tagtäglich.
„Gerade im Bauwesen kann durch die Verwendung von Holz und Holzwerkstoffen der CO2-Ausstoß signifikant verringert werden. Es liegt in unser aller Interesse noch lange auf diesem tollen Planeten zu verweilen und vor allem unseren Nachfolgegenerationen mindestens dieselben tollen Erlebnisse zu gönnen, wie wir sie hatten. Auf der anderen Seite ist Holz ein hervorragender technischer Stoff, der sich zerteilen, trennen, mischen und agglomerieren lässt – klingt fast nach Magie. Und seien wir uns ehrlich: Jeder von uns wollte schon mal etwas Zaubern.“
Holztechnologie & Holzbau (Bachelor)
- Dauer: 3 Jahre (6 Semester)
- Abschluss: Bachelor of Science in Engineering (BSc)
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Holztechnologie & Holzwirtschaft (Master)
- Dauer: 2 Jahre (4 Semester)
- Abschluss: Diplomingenieur*in (DI)
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